Geglückte Sanierung

Abschluss der Sanierungsarbeiten im Museum zum Feld

Zur Beendigung des Sanierungsarbeiten gab es viele spannende Informationen rund um das historische Reigoldswiler Bauernhaus zum Feld, welches gleichzeitig als Ortsmuseum fungiert.

„Nicht in neuem, wie sonst beim Abschluss von Sanierungen, sondern im alten Glanz erstrahlt das Reigoldswiler Museum zum Feld.“ So die Worte des Bauleiters Werner Schweizer anlässlich des Tages der Offenen Tür vom vergangenen Sonntag. Der Andrang des Publikums war entsprechend gross, zumal erstmals der Dachstock des Gebäudes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte.

Dr. Walter Niederberger von der Kantonalen Denkmalpflege erläuterte den besonderen Wert des Hauses. So hat der Regierungsrat bei der Unterschutzstellung des Museums im Feld im Jahr 2005 festgehalten: „Das im Jahre 1765 erbaute Dreisässenhaus ist ein wertvoller historischer Zeuge der bäuerlichen Baukultur in unserem Kanton. Die typische Bauart, die noch weitgehend intakte Umgebung mit Wiese und Obstbäumen sowie die erhaltene Raumausstattung begründen den hohen Zeugniswert.“ Das Haus ermöglicht dank seiner Nutzung als Museum auch den Erhalt früherer handwerklicher Leistungen. Das Haus selbst kann dank des grossen Anteils an originaler Substanz und Ausstattung das frühere Arbeiten und Wohnen einer Bauernfamilie erlebbar machen, so Niederberger.

Die Sanierung erfolgt deshalb unter streng historischen Gesichtspunkten. Es wurde mit vergleichbaren Werkzeugen gearbeitet, historische Techniken angewendet und auch beim Material auf das ursprüngliche zurückgegriffen. Herzstück der Sanierung war das Dach. Obwohl neu gedeckt, bleibt es weiterhin ein Kaltdach, ohne Unterdach. Sorgfältig wurde es umgedeckt, wobei die 250 Jahre alten, handgemachten Ziegel wiederverwendet wurden. Am Dachstuhl sind nur einzelne Hölzer oder sogar nur Teile von Hölzern ersetzt worden. Neues Holz wurde verwendet, um nicht mit dem alten verwechselt zu werden.

Neben dem Dach benötigte auch die Giebelmauer einen neuen Verputz. Der neu aufgebrachte Verputz ist ein Kalkputz mit von Hand ausgemischter Sandmischung, die vor Ort hergestellt wurde. Auch dieses Vorgehen analog dem historischen. Aufwändig gestaltete sich auch die Sanierung der Fensteröffnungen. Die Fenstergewände wurden mit dem vorhandenen Material, dem gleichen Stein bzw. Holz geflickt. Die verfaulten oder gerissenen Teile wurden herausgelöst und neues Material sorgfältig eingepasst.

Möglich wurde die Sanierung im Rahmen von über 100’000 Franken dank verschiedener Sponsorinnen und Sponsoren. Neben der kantonalen Denkmalpflege und der Gemeinde Reigoldswil brachte eine Spendenaktion im vergangenen Jahr über 20’000 Franken an privaten Spendengeldern zusammen. Für dieses Bekenntnis der Reigoldswiler Bevölkerung zu ihrem Museum bedankten sich der Präsident der Johann Rudolf Plattner-Stiftung, Urs Stoffel, als Eigentümer des Gebäudes und der Präsident der Gesellschaft zum Feld, Urs Dettwiler, als Betreiber des Museums gleichermassen.

Die Einzelheiten der Sanierung mit vielen spannenden Details konnten sich die Besucherinnen und Besucher von den verschiedenen ehrenamtlichen Führerinnen und Führern erläutern lassen. Dabei war auch der historische Webstuhl in Funktion zu bestaunen. Ermüdet vom Rundgang stärkte sich das Publikum anschliessend bei Flammenkuchen, selbstverständlich auch aus dem historischen Backofen.

Das Museum „Im Feld“ ist jeweils am ersten Sonntag des Monats von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet. Führungen ausserhalb der Öffnungszeiten sind auf Anfrage möglich. Siehe auch www.museum.reigoldswil.ch

Text:Karoline Sutter